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Hiob

Version 1

Schlachter, Franz Eugen, 1859-1911, Erweckungsprediger - Deutsche Übersetzung der Bibel in den Jahren 1890-1905 in Biel, Schweiz, Ausgabe 1951 der Genfer Bibelgesellschaft



Hiob Kapitel 19

‏1 Und Hiob antwortete und sprach:‎ ‏2 Wie lange wollt ihr doch meine Seele betrüben und mich mit euren Reden niederdrücken?‎ ‏3 Ihr habt mich nun zehnmal geschmäht; schämt ihr euch nicht, mich so zu mißhandeln?‎ ‏4 Habe ich aber gefehlt, so trifft doch wahrlich mein Vergehen mich selbst!‎ ‏5 Wollt ihr aber wirklich großtun gegen mich und mir meine Schmach vorwerfen,‎ ‏6 so erkennet doch, daß Gott mich gebeugt und sein Netz über mich geworfen hat.‎ ‏7 Klage ich über Gewalttätigkeit, so erhalte ich keine Antwort, und schreie ich um Hilfe, so finde ich kein Recht.‎ ‏8 Undurchdringlich hat er mir den Weg verzäunt und über meine Pfade Finsternis gebreitet.‎ ‏9 Er hat mich meiner Herrlichkeit entkleidet und mir die Krone vom Haupte weggenommen.‎ ‏10 Er hat mich gänzlich niedergerissen, so daß ich vergehe, und hat meine Hoffnung entwurzelt wie einen Baum.‎ ‏11 Sein Zorn ist wider mich entbrannt, und er sieht mich an als seinen Feind.‎ ‏12 Seine Scharen rücken allzumal aus und bahnen sich einen Weg gegen mich und lagern sich um meine Hütte her.‎ ‏13 Meine Brüder hat er von mir verscheucht, und die mich kennen, tun fremd gegen mich.‎ ‏14 Meine Verwandten bleiben aus, und meine Bekannten verlassen mich.‎ ‏15 Meine Hausgenossen und meine Mägde halten mich für einen Fremden, sie sehen mich als einen Unbekannten an.‎ ‏16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er mir nicht, ich muß ihn mit meinem Munde anflehen.‎ ‏17 Mein Atem ist meinem Weibe zuwider und mein Gestank den Söhnen meiner Mutter.‎ ‏18 Sogar Buben verachten mich; stehe ich auf, so reden sie wider mich.‎ ‏19 Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gewandt.‎ ‏20 An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und ich habe kaum noch Haut, um meine Zähne zu behalten.‎ ‏21 Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich getroffen!‎ ‏22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott und werdet nicht satt, mich zu zerfleischen?‎ ‏23 O daß doch meine Worte aufgezeichnet und daß sie in ein Buch eingetragen,‎ ‏24 daß sie mit eisernem Griffel in Blei oder auf ewig in einen Felsen gegraben würden:‎ ‏25 Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und er wird zuletzt über dem Staube stehen.‎ ‏26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, alsdann werde ich, von meinem Fleische los, Gott schauen.‎ ‏27 Den werde ich mir ansehen, meine Augen werden ihn schauen, ohne Ihm fremd zu sein. Es schmachten meine Nieren in mir!‎ ‏28 Denn ihr sprechet: «Wie wollen wir ihn verfolgen!» und die Wurzel der Sache sei in mir zu finden!‎ ‏29 Nehmet euch in acht vor dem Schwert! denn das Schwert wird die Sünden rächen, damit ihr wisset, daß ein Gericht ist.‎


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